Die CranioSacrale-Heilkunst (CSH) hat ihre Wurzeln in der Osteopathie, ist heute aber eine eigenständige Therapieform. Bei der CSH wird der Körper als zusammenhängende Einheit betrachtet, bei der die Struktur und die Funktion in enger wechselseitiger Beziehung steht und sich mit der "innewohnenden" Intelligenz selbst reguliert und damit heilt.
Die Grundlagen für die CSH haben Dr. Still (1828 - 1917) und Dr. Sutherland (1873 - 1954) gelegt. Aber vor allem ist es Dr. John Upledger (1932 - 2012) zu verdanken, dass durch seine wissenschaftliche Arbeit die CSH heute anerkannt ist und daher auch ihren Platz als Therapieform einnehmen konnte .. weitere Informationen
Die Basis der CSH bildet der "Primär Respiratorische Mechanismus" im Körper des Menschen.
Heute wird er vereinfacht als CranioSacraler Rhythmus bezeichnet. Cranium ist der Schädel, Sacrum ist das Kreuzbein. Zwischen diesen beiden Polen "atmet" der Liquor, der "Atem des Lebens". Die Bezeichnung "Primär" steht dafür, dass dieser Mechanismus sich bei der Entfaltung des Keimblatts beim Embryo als erstes ausbildet, noch vor dem Herz- und Atemkreislauf und als letztes, ca. 4 Stunden nach dem Tod endet.
Dieser Rhythmus wirkt über die Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit, den Liquor und breitet sich über das Bindegewebe, die Faszien auf den ganzen Körper aus. Über die Duralfaszie steht er somit in Verbindung mit den anderen Flüssigkeitsystemen (Lymphe) im Körper und ist deshalb vom Therapeuten am ganzen Körper tast- und wahrnehmbar. Der Liquor versorgt die Zellen des Gehirn und Rückenmarks mit Nährstoffen und transportiert Abfallstoffe, Krankheitserreger und Giftstoffe ab.
In einer CranioSacralen Sitzung erspürt der Therapeut diesen Rhythmus und nimmt die Qualität der Bewegung durch spezielle Grifftechniken und Berührungen wahr. Er kann dadurch erspüren, wo die Bewegung frei ist oder wo Einschränkungen und Blockaden vorhanden sind. Je nach dem an welche anatomische Struktur diese Einschränkung gebunden ist, weißt den Therapeuten darauf hin, welche Körperfunktionen oder Organe beeinträchtigt sein können.
Daraufhin arbeitet er an diesen Stellen mit "achtsamen" feinen Bewegungen und Berührungen um dem System Impulse zur Selbstregulierung zu geben. So entsteht an diesen bisher desorganisierten Stellen wieder mehr Raum und das Gewebe kann nach und nach in seine gesunde Struktur zurückkehren. Der Körper folgt dabei dem Energiefluss bzw. Energiefeld. Während des Heilungsprozesses (Auflösung von Blockaden) kann es auch zu emotionalen Prozessen kommen.
Setting:
Indikation: